Wie ist das Wetter in der Schweiz? Es ist so abwechslungsreich wie das Land selbst. Das Schweizer Alpenmassiv spielt dabei eine wichtige Rolle. Aber es gibt noch viele weitere Einflussfaktoren, die über Regen oder Sonnenschein bestimmen. In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über das Wetter in der Schweiz wissen musst.
Das Wetter in der Schweiz ist ein bunter Blumenstrauss vielfältiger Jahreszeiten und lokaler Besonderheiten. Oft hört man am Ende des Sommers den zynischen Spruch: “In diesem Jahr fand in der Schweiz der Sommer letzten Donnerstag statt.” Glücklicherweise sieht die Realität viel besser aus. Die geografische Lage sowie die Berge sind entscheidende Faktoren für das vielschichtige und wechselhafte Wetter in der Schweiz. Besonders wetterbestimmend ist die Höhenlage eines Ortes. Mancherorts endet der alpine Winter selbst im Sommer nicht. Um dich optimal für deine Reise vorzubereiten, findest du hier aufschlussreiche Infos zum Wetter in der Schweiz. Lass dich von diesem Beitrag überraschen, damit das Klima nicht selbst zur Überraschung wird.
In der Schweiz erlebst du vier komplett unterschiedliche Jahreszeiten. Näheres erfährst du im folgenden Überblick. Wie sich das Wetter konkret in den Alpen verhält, besprechen wir in einem separaten Kapitel.
Der Frühling beginnt im März. In einem zarten Grün erwacht die Natur aus ihrem Winterschlaf. Du triffst auf Tagestemperaturen um die 15 °C, auf länger werdende Tage mit rund 12 h Tageslicht und auf wechselhaftes Wetter. Vom Schneefall bis zu sonnendurchfluteten Tagen ist im Frühling alles möglich.
Mit dem Juni kommt auch der Sommer. In der Sonne reifende Kornfelder zeugen von der warmen Jahreszeit. Du triffst auf Tagestemperaturen um 25 °C, auf lange Tage mit über 15 h Tageslicht und auf stabiles Wetter. Die langen Sommertage und die hohen Temperaturen laden zum Baden und vielen anderen Outdoor-Aktivitäten ein.
Herbstbeginn ist im September. Fallende Blätter läuten die Weinlese in rotgoldenen Rebbergen ein. Du triffst auf Tagestemperaturen um 15 °C, auf kürzer werdende Tage mit rund 11 h Tageslicht und auf wechselhaftes Wetter. Die milden Sonnenstunden des “Altweibersommers” (Indian Summer) bis zu den nassgrauen Nebeltagen prägen den Herbst.
Im Dezember beginnt der Winter. Schneebehangene Tannen in einer weissen Traumlandschaft gehören zum Postkartenbild der Schweiz. Du triffst auf Tagestemperaturen um die 5 °C, auf kurze Tage mit rund 9 h Tageslicht und auf eher stabiles Wetter. Minustemperaturen und Schnee im Flachland sind wegen der Klimaerwärmung zunehmend die Ausnahme. Ganz anders verhält es sich in höheren Lagen, wo die Temperaturen oft deutlich unter die Nullgradgrenze fallen.
Die Alpen sind eine Wetterwelt für sich. Nirgendwo ist das Wetter so unberechenbar wie hier. Das Alpenmassiv bildet die klimatische Trennwand zwischen Norden und Süden. Zudem findest du an Steilhängen und in Tälern ausgeprägte lokale Wetterverhältnisse. Je höher, desto kälter. Dieses Naturgesetz verlängert die kalte Jahreszeit und verschärft das lokale Klima. Zudem sind plötzliche Wetterumschwünge an der Tagesordnung und können gefährlich werden. Deshalb behalten erfahrene Bergsteiger und Bergwanderer das Alpenwetter respektvoll im Auge. Bei deiner Ausflugsplanung gehören die üblichen Wettervorhersagen zur Grundausrüstung. Gute Wetter-Apps und die vielen Live-Webcams sind ein wertvolles Plus.
In den Sommermonaten Juli und August bewegt sich die durchschnittliche Tagestemperatur zwischen 18 und 28 °C. Im Winter variiert sie zwischen -2 und 7 °C. Temperaturen um die 15 °C klettern zuweilen bis auf 20 °C und bestimmen sowohl den Frühling als auch den Herbst. Es gilt folgende Faustregel: Alle 100 m aufwärts erfolgt ein Temperaturabfall von rund 1 °C. So stösst du in hochalpinen Lagen selbst im Sommer auf dicke Schneeschichten. Nördlich der Alpen ist es kühler als im sonnigen Tessin. Südhänge, weite Täler und Seen erhalten hingegen mehr Sonne. Dank dieser unterschiedlichen Temperaturen wachsen in der Schweiz sowohl Tannen als auch Palmen. Zu den wärmsten Gebieten gehören der Genfersee, das Rhonetal und die Täler im Süden des Tessins. Am kühlsten sind naturgemäss alle Orte im Hochgebirge. Hier findest du eine Übersicht der Temperaturen sowie der Niederschläge einzelner Hauptorte in der Schweiz:
Stadt | Max. Temp (°C) | Min. Temp. (°C) | Anzahl Regentage |
---|---|---|---|
Genf | 5 | -1 | 9 |
Bern | 2 | -4 | 12 |
Zürich | 4 | -1 | 10 |
Basel | 4 | -3 | 13 |
Zermatt | 1 | -7 | 9 |
St. Moritz | -2 | -11 | 9 |
Lugano | 7 | 1 | 5 |
Stadt | Max. Temp (°C) | Min. Temp. (°C) | Anzahl Regentage |
---|---|---|---|
Genf | 15 | 4 | 8 |
Bern | 14 | 4 | 13 |
Zürich | 15 | 6 | 11 |
Basel | 16 | 4 | 12 |
Zermatt | 11 | 0 | 12 |
St. Moritz | 8 | -2 | 9 |
Lugano | 17 | 8 | 10 |
Stadt | Max. Temp (°C) | Min. Temp. (°C) | Anzahl Regentage |
---|---|---|---|
Genf | 26 | 14 | 7 |
Bern | 23 | 13 | 13 |
Zürich | 25 | 15 | 11 |
Basel | 26 | 13 | 12 |
Zermatt | 21 | 9 | 14 |
St. Moritz | 18 | 7 | 14 |
Lugano | 28 | 18 | 8 |
Stadt | Max. Temp (°C) | Min. Temp. (°C) | Anzahl Regentage |
---|---|---|---|
Genf | 15 | 7 | 9 |
Bern | 13 | 5 | 12 |
Zürich | 15 | 8 | 9 |
Basel | 15 | 6 | 11 |
Zermatt | 12 | 2 | 10 |
St. Moritz | 9 | 0 | 9 |
Lugano | 17 | 10 | 8 |
Mit weit über 1000 Seen, zahllosen Flussläufen und Bächen gilt die Schweiz als das Wasserschloss Europas. Maximal 20 min brauchst du hierzulande mit dem Auto zum nächsten Gewässer. Die Badetemperaturen der Seen betragen im Hochsommer durchschnittlich 20 °C. In den Bergen findest du frische 17 °C vor und in tieferen Lagen kann es 26 °C werden. Hier eine Liste mit 10 empfehlenswerten Seen, einschliesslich der Badetemperaturen:
Auch unsere Fliessgewässer laden dich zum abkühlenden Badevergnügen ein. Ströme vom Rhein (315 km) bis zur Rhone (264 km), Bergflüsse wie der Verzasca (30 km) bis hin zu unzähligen Bächen. Die Wassertemperaturen bewegen sich um 13 °C, je nach Höhenlage. Im Sommer kann die Temperatur stellenweise 15 °C überschreiten.
Eine einheitlich gültige Hauptsaison gibt es in der Schweiz wegen des vielfältigen Klimas nicht. Erhöhte Buchungen oder Preise sind in den Bergregionen um die Weihnachtszeit, im Februar und während der Sommermonate die Regel. Manche Ausflugsziele sind im Mai oder September fast menschenleer. Im Tessin erwarten dich hohe Preise und knappe Verfügbarkeiten durchgehend von Juni bis Oktober. Die gute Nachricht ist: Du kannst die Schweiz immer besuchen. Jede Jahreszeit ist dafür geeignet. So gibt es nicht die beste Reisezeit für die Schweiz, sondern nur deine beste Reisezeit. In unserem Artikel Die beste Reisezeit für die Schweiz findest du Infos und Hinweise zu diesem Thema.
Weitere Fragen, die dir zum Thema “Wetter in der Schweiz” unter den Nägel brennen könnten, beantworten wir gerne nachfolgend.
In manchen Höhenlagen liegt der Schnee über ein halbes Jahr. Hingegen siehst du es im zentralen Flachland nur während einiger Wochen. Durch die Klimaerwärmung verkürzen sich die weissen Perioden zunehmend. Wenn der erste Schnee fällt, ist für viele der Winter definitiv angekommen. Hierzu die Durchschnittsresultate ausgewählter Orte laut den Messergebnissen der letzten 90 Jahre:
Die Niederschlagsmenge fällt innerhalb der Schweiz sehr unterschiedlich aus. Den Grossteil bekommen unsere Alpenregionen ab. Der meiste Regen fällt in den Nordwestalpen, da die Wolken in der Regel vom Atlantik heranziehen. Der nasseste Ort der Schweiz ist allerdings der Säntis in der Ostschweiz. Am trockensten ist das Rhonetal im Wallis. Hier wachsen sogar Südfrüchte. Ebenfalls sehr trocken sind einige Gebiete im Südosten des Engadins. In der Schweiz beginnt die regenreichste Zeit im Spätfrühling und reicht bis in den Sommer. Die meisten Regentage und die höchste Niederschlagsmenge bekommst du im Wonnemonat Mai zu spüren.
Der Juli schenkt dir zwar die meisten Sonnenstunden, doch durchgehende Messungen der letzten 70 Jahre sagen es deutlich: Der August mit fast 23 °C Durchschnittstemperatur ist der heisseste Monat im Jahr. Dieser Sommermonat erreicht Spitzenwerte von über 35 °C.
Das vielschichtige und wechselhafte Wetter in der Schweiz verlangt eine möglichst genaue Wettervorhersage und lokales Wetter-Monitoring. Gute Wetter-Apps sowie die zahlreichen Live-Webcams eignen sich hierfür besonders gut. Hier findest du einige hilfreiche Tipps.